Im Jahre 1810 trafen sich in Querétaro regelmäßig die Personen Miguel Hidalgo, Ignacio Allende, Doña Josefa Ortiz de Domínguez und andere, um als Lesekreis getarnt, die Unabhängigkeit Mexikos zu planen. Doña Josefa Ortiz de Domínguez war die Frau des Stadtoberhauptes (Corregidor), weshalb sie meist die Corregidora genannt wird. Die Konspiration wurde verraten, worauf der Corregidor seine Frau in ein Zimmer sperrte, damit sie ihre Mitstreiter nicht benachrichtigen konnte. Nach einer Legende gelang es ihr aber, ein Zettelchen durch das Schlüsselloch schieben, worauf hin die übigen Verschwörer informiert werden konnten. Das Ereignis gilt allgemein als Startpunkt der Unabhängigkeit. Die Corregidora ist natürlich die wichtigste Heldin der Stadt.
Es wurde noch viel mehr Geschichte geschrieben in dieser Stadt. 1848 wurde in Querétaro der Friedensvertrag mit den USA unterzeichnet, bei dem Mexiko gezwungen war anzuerkennen, dass es fast die Hälfte seines damaligen Territoriums an die USA abgeben musste. 1867 wurde Kaiser Maximilian hier hingerichtet und damit dem Versuch der Franzosen ein Ende gesetzt, Mexiko erneut zu kolonialisieren. Schließlich wurde nach der Revolution 1917 die heutige Verfassung in Querétaro verabschiedet.
Obwohl die Stadt ganz schön groß ist, hat sie im Zentrum viel Flair. Es gibt viele Plätze und eine ganze Reihe sehr sehenswerter kirchlicher und weltlicher Gebäude, Fußgängerzonen und hübsche Gässchen mit Straßenständen. Das gastronomische Angebot erschägt einen fast. Alles ist leicht fußläufig erreichbar. Querétaro ist blitzsauber und Mülltrennung gibt es hier schon seit Ewigkeiten. Die Altstadt wurde von der UNESCO 1997 zum Weltkulturerbe erklärt. Selbst die Außenbezirke machen für mexikanische Verhältnisse einen ziemlich geordneten Eindruck.
Der wichtigste Platz ist der Jardin Zenea, Querétaros
Zócalo. An der südöstlichen Ecke des Jardin liegt die Kirche
San Francisco. Sie wurde um 1550 erbaut und ist die älteste Kirche
Queretaros. Im zugehörigen ehemaligen Kloster nebenan hat man das
Museo Regional
eingerichtet. Gezeigt werden vorkoloniale Fundstücke und Gegenstände
aus der Kolonialzeit, ein ganzer Flur mit Bildern von Miguel Cabrera
(leider schlecht ausgeleuchtet), Modelle der fünf Missionskirchen
der Sierra Gorda u.v.m.
Corregidora Sur #3
Geöffnet: Di.–So. 10:00–19:00, Eintritt: 41 Peso.
Zwei Blocks östlich davon liegt die Plaza de la Independencia oder Plaza de Armas. Es ist der älteste Teil der Stadt. Die schicken Restaurants hier sind natürlich nicht billig.
Die Casa de La Corregidora an der Nordseite des Platzes ist das Haus, in dem Doña Josefa Ortiz de Domínguez zusammen mit ihrem Ehemann gewohnt hat. Das Gebäude wird heute von der Landesregierung genutzt (Palacio de Gobierno del Estado).
Die Casa de la Zacatecana, ein Block südöstlich der Plaza der Armas gelegen,
gehörte einst reichen Minenbesitzern aus Zacatecas. Nach einer
Legende ließ die Hausherrin ihren Mann ermorden, den Killer hat sie
dann selbst um die Ecke gebracht. Wenig später fand man auch die
Hausherrin ermordet auf, einen Täter konnte man nicht ermitteln. Im
Keller des Hauses hat man tatsächlich Skelette gefunden. Ansonsten
werden in dem schön renovierten Haus Möbel, Bilder, Skulpturen und
Uhren aus dem 16. bis 20. Jhdt. ausgestellt.
Independencia #59.
Geöffnet: Di.–So. 10:00–18:00.
Eintritt: 30 Peso, Fotoerlaubnis 20 Peso.
Museo Casa de la Zacatecana Die Seiten des Museums.
Im Jardín del Arte
finden am Wochenende und manchmal auch unter der Woche Konzerte,
Tanzdarbietungen oder Theateraufführungen statt, die oft sogar
kostenlos sind.
Independencia Ecke Vergara, ein Block südwestlich der Plaza de
Armas.
Das Convento de la Cruz
liegt auf einem Hügel, 600 m östlich der Plaza de Armas. Das Kloster
ist wieder in Betrieb. Das Kloster und den Garten kann man
besichtigen.
Geöffnet: täglich 9:00–14:00 und 16:00–20:00
Eintritt frei, Spende erwünscht (so 20 Peso) und Trinkgeld
für die obligatorische Führung.
Ein kleines Stückchen weiter östlich liegt das Mausoleo de los Queretanos, hier werden die Helden der Stadt verehrt, allen voran natürlich die Corregidora. Von hier aus hat man einen schönen Überblick über Teile der Stadt und auf das Aquaedukt. Das Aquädukt verläuft entlang der Calzada de los Arcos, etwa 2 km östlich des Stadtzentrums. Das Wahrzeichen Querétaros ist über 20 m hoch, mehr als 1 km lang und hat einst die Stadt mit Wasser versorgt.
Zurück im Zentrum liegt ein Block westlich des Zócalo die Casa de la Marquesa. Es ist ein herrliches Barockgebäude mit starken Anleihen vom Mudejarstil. In dem Haus befindet sich ein teures Hotel.
Der Templo de Santa Clara ist eine Barockkirche aus dem frühen 17. Jhdt. Innen
dominiert protziger chiguerresker Barock, der klassizistische
Hauptaltar wirkt dabei ziemlich jämmerlich. In den Räumen des
zugehörigen ehemaligen Kapuzinerklosters zeigt das Museo de
la Ciudad moderne Kunst aus der Gegend.
Andador Madero, Ecke Allende, zwei Block westlich des Jardin
Zenea.
Geöffnet: täglich 9:00–19:00.
Das Ex-Convento de San Agustín wurde in der ersten Hälfte des
18. Jhdts. erbaut und präsentiert sich in reich verziertem
Barock. Das ehemalige Kloster stellt die Räumlichkeiten des
Museo de Arte. Das Barockgebäude ist äußerst eindrucksvoll. Gezeigt
werden Bilder verschiedener Epochen von Künstlern aus Mexiko und
Europa, teilweise auch temporäre Ausstellungen.
Allende #14 Sur, zw. Madero und Suarez, 1 Block südwestlich des
Zócalo.
Geöffnet: Di.–So. 10:00–18:00
Eintritt 30 Peso, Dienstag frei.
Fotoerlaubnis 15 Peso. Die interessantesten Sachen darf
man leider nicht fotografieren, dafür gibt es eine gut gemachte
Broschüre mit den schönsten Gemälden. Auch die Webseite zeigt die
besten Bilder.
Museo de Arte de Queretaro Die Seiten des Museums.
Beim Ex-Kloster Santa Rosa de Viterbo fallen die mächtigen Strebepfeiler auf, die hier aber keine wesentliche statische, sondern lediglich ästhetische Funktion haben. Auch der Turm ist außergewöhnlich. Die Konstruktion stammt aus der 1. Hälfte des 18. Jhdts. Das Innere der Kirche in klobigem Chiguerrismus ausgeführt.
Etwa 2.5 km westlich des Zentrums wurde auf dem Cerro de las Campanas 1867
Kaiser Maximilian hingerichtet. Auf dem weitläufigen Parkgelände
gibt es ein riesiges Juarez-Denkmal, Maximilians Mausoleum -
immerhin war er Kaiser - und ein kleines Museum.
Geöffnet: täglich 6:00–18:00, Eintritt 1 Peso.
Die archäologische Zone El Cerrito liegt nur 8 km südwestlich des
Stadtzentrums. Sie besteht hauptsächlich aus einer beachtlich
großen Pyramide (180 m Kantenlänge, 30 m Höhe). Architektur und
Fundstücke weisen starken
teotihuacanischen Einfluss auf, aber das meiste, was man sieht,
wurde im frühen Postklassikum (900-1200 n. Chr.) errichtet. Das
Zeremonialzentrum war bis zur Conquista in Betrieb.
Auf der Pyramide steht ein ehemaliges Wohnhaus aus dem 18. Jhdt.,
für dessen Bau der Tempel zerstört wurde, der an seiner Stelle
stand. Die meisten Fundstücke sind derzeit für die Öffentlichkeit
nicht zu sehen. Für die ferne Zukunft ist ein Museo del Sitio
angedacht.
Geöffnet: Di.–So. 9:00–14:30, Eintritt frei, auch die
obligatorische Führung ist kostenlos. Natürlich gibt man ein
Trinkgeld.
Busse zur Zona Arqueológica El Cerrito halten alle 8 min an der Südseite der Alameda, Linie 64 Richtung Westen. Fz. mindestens 30 min (verkehrsabhängig), 6.50 Peso.
Freitags und samstags werden Stadtspaziergänge angeboten, die im Theaterstil an verschiedenen Plätze der Stadt Geschichte und Geschichten vermitteln. Sie sind sehr gut gemacht, aber sie setzen fundierte Spanischkenntnisse voraus. Es gibt mindestens zwei konkurrierende Gruppen. Tickets kann man an einem Stand in der 5 de Mayo kaufen, ½ Block von der Placa de la Independencia, oder vor der Kirche San Francisco. Los gehts gegen 21:00, dauert 1:45 und kostet 120 Peso.
Das Secretaría de Turismo an der nordöstlichen Ecke der Plaza de Armas ist die richtige Adresse für kompliziertere Fragen.
Infomodul an der Nordostecke des Jardín Zenea.
Infomodul an der Nordostecke der Plaza de la Constitución.
centro1.pdf (application/pdf-Objekt) INEGI-Plan des Zentrums.
Um den Jardín Zenea liegen 3 Banken. In der Juarez, zwischen Zaragoza und Reforma gibt es mehrere Wechselstuben.
Wäscherei Wash Center in der Reforma #119, zw. Dr.Lucio und Nájera, 50 m westlich der Plaza de los Fundadores.
Wäscherei Ropa Limpia, beim Kloster Santa Cruz.
Die Hotels haben generell eine hohe Auslastung. Besser man reserviert ein Zimmer.
Hotel Posada Diamante, Allende #45, zwischen Zaragoza und Arteaga, Zimmer ab
340 Peso / 420 Peso. Gutes Hotel, öfters
ausgebucht.
212-66-37
posadadiamante@hotmail.com
Posada El Acueducto, Zimmer ab 400 Peso, Juarez #64 Sur, ein
halber Block von der Alameda. Gute Zimmer. Nicht verwechseln mit dem
Hotel Acueducto in der Pino Suarez.
224-12-89
Hotel Corregidora, Corregidora #138, schnell ausgebucht, obwohl es etwas
schäbig ist. 300 Peso.
214-63-38
Die Central Camionera liegt etwa 4 km südöstlich des Zentrums. Sie besteht aus drei Modulen, Acceso 1 bis 3.
Stadtbusse fahren für 6.50 Peso Richtung Zentrum. Die meisten passieren die Alameda an ihrer Südseite. Der riesige umzäunte Park ist nicht zu übersehen. In umgekehrter Richtung halten die Busse zur Central an der Nordseite der Alameda (Fz. 10–15 min).
Acceso 1 ist die Halle für Fernverbindungen zu den Grenzstädten und Zielen in den USA mit Luxusbussen. Außerdem:
Nach San Luis Potosí alle 60 min, 170 Peso.
Acceso 2 bedient ebenfalls die Grenzstädte, aber mit normalen 1.Klasse - Bussen.
Alles andere wird vom Acceso 3 aus abgewickelt.
Nach Mexiko-Stadt (Autobuses del Norte) alle 20 min mit Primera Plus, Fz.: 3h, 239 Peso.
Nach Mexiko-Stadt (Observatorio) alle 60 min, 170 Peso.
Nach Guadalajara stündlich mit Primera Plus, Fz.: 5h, 491 Peso.
Nach Tepotzotlán alle 40 min, Fz.: 2h, 233 Peso.
Nach San Miguel de Allende alle 40 min, 50 Peso.
Nach San Juan del Río alle 15 min, 38 Peso.
Nach Aculco alle 60 min, 74 Peso.
Nach Atlacomulco alle 60 min, 95 Peso.
Nach Toluca alle 60 min, 145 Peso.
Nach Bernal alle 30 min, 33 Peso
Nach Tequisquiapan alle 30 min, Fz. 60 min, 41 Peso.
Nach Xilitla 3 Fahrten täglich, 228 Peso. Weitere Verbindungen über Jalpan.
Nach San Joaquín 7 Fahrten täglich, 76 Peso.
Nach Jalpan de Serra 12 Fahrten täglich, 176 Peso.
Nach Pachuca 8 Fahrten täglich 195 Peso.
Nach Guanajuato 5 Fahrten täglich, Fz.: 2:40, 207 Peso mit Primera Plus.