Linksammlung und praktischer Reiseführer - Mexiko

Plaza de las Tres Culturas

Der Platz hat seinen Namen, weil hier auf dichtem Raum Bauwerke aus drei Epochen stehen, nämlich Ruinen der Azteken, die Catedral de Santiago nebst ehemaligem Kloster aus der Zeit des Vizekönigreichs und einige moderne Hochhäuser, speziell der Torre de Tlatelolco, in dem bis 2005 das Außenministerium untergebracht war.
Der Platz ist Zentrum des Stadtteils Tlatelolco und wird deshalb auch Plaza de Tlatelolco genannt. Tlatelolco war ehemals das wichtigste Handelszentrum des Aztekenreiches.
Geöffnet tägl. 9:00–19:00, Eintritt frei.

1968, kurz vor den olympischen Spielen in Mexiko, ereignete sich hier ein Massaker, bei dem hunderte friedlicher Demonstranten zusammengeschossen wurden.
Erst 30 Jahre später, nachdem sich der politische Wind deutlich in Richtung mehr Demokratie gedreht hatte, wurde das Ereignis politisch und juristisch aufgearbeitet. Strafen gab es aber wegen Verjährung keine.
Ein weiteres Ereignis, das mit der Geschichte des Platzes untrennbar verbunden ist, ist das Erdbeben von 1985. Mit 8.1 auf der Richterskala das stärkste Beben, das hier jemals gemessen wurde, richtete beträchtliche Schäden an und zerstörte zahlreiche Gebäude in der Nähe des Platzes. Der Verdacht, dass entgegen der Vorschriften schlampig gebaut wurde, wurde nie vollständig ausgeräumt. Insgesamt kamen bei dem Beben 8000 Menschen ums Leben.

Im Centro Cultural Universitario Tlatelolco, dem Kulturzentrum der Universität, befindet sich seit neuestem ein nennenswerter Teil der Sammlung Andrés Blaisten (Museo Andrés Blaisten). Ausgestellt werden mexikanische Bilder des 20. Jhdts., das Beste vom Besten.
Geöffnet: Di.–So. 10:00–18:00
Eintritt: 20 Peso, sonntags frei.
Das Kulturzentrum liegt an der Südseite des Platzes in dem Flachbau neben dem Torre de Tlatelolco.

Im Nachbargebäude, zu erreichen über den Hof wird die Ausstellung Memorial de 68 gezeigt, die die Ereignisse um das Massaker dokumentiert.