Die ehemalige Hauptstadt von Chiapas (bis 1892) ist eine der schönsten Kolonialstädte Mexikos in sehr indianischer Umgebung. Die buntgestrichenen Häuser haben Stuckfassaden und die Straßen sind gepflastert. Ausgedehnte Fußgängerbereiche tragen zum angenehmen Ambiente bei. Durch seine abgeschiedene Lage hat sich San Cristobal über die Jahrhunderte eine relativ hohe Eigenständigkeit bewahrt. Der Anteil indianischer Bevölkerung in der Gegend ist hoch, die meisten gehören den Mayastämmen Tzeltal und Tzotzil an. 2003 wurde San Cristóbal in die Liste der Pueblos Magicos aufgenommen.
Der Dominikanermönch Bartolomé de las Casas war der erste Bischof von San Cristóbal, das Bistum umfasste neben Chiapas auch die Halbinsel Yucatan und Teile des heutigen Guatemala. Zeitlebens setzte sich der einflussreiche Mönch für die Menschenrechte der Indianer ein. Viel später hat man ihm zu Ehren der Stadt den Namenszusatz "de las Casas" gegeben.
San Cristóbal ist eines der beliebtesten Reiseziele von Chiapas. Der Tourismus dominiert das Geschehen der Stadt sehr. Im Zentrum gibt es massenweise Hotels und elegante Restaurants. Eine ganze Reihe von Tourunternehmern bieten Ausflüge nach ganz Chiapas und darüber hinaus an, auch mehrere Spanischschulen gehören zum Angebot. Viele Ausländer sind am Geschäft beteiligt.
Das Wetter ist das ganze Jahr über relativ kühl. Die kältesten Monate sind Januar bis März, Nachtfrost ist möglich. Im Sommer ist es etwas wärmer, dafür regnet es dann öfters. Tagsüber scheint aber fast immer die Sonne.
Der Zócalo heißt offiziell Plaza 31 de Marzo. An der Westseite steht der klassizistische Palacio Municipal, an der Nordseite die Kathedrale. Die beiden anderen Seiten des Platzes werden von schönen Kolonialhäusern flankiert, mit Läden, teuren Hotels, Banken und Geschäften. Abends gibt es fast immer Marimbakonzerte.
Vier Blocks nördlich des Zentrums steht San Cristóbals schönste
Kirche, der Templo de Santo Domingo. Die Kirche des ehemaligen Dominikanerklosters hat eine
herrliche barocke Stuckfassade mit stark indianischem
Einfluss. 1547 wurde hier angefangen zu bauen und Anfang des
18. Jhdts dürfte es im Wesentlichen fertig gewesen sein.
Die Fassade ist vertikal von vier Doppelsäulen in drei Abschnitte
geteilt, horizontal sind es drei Ebenen und das Dach. Insgesamt acht
Heilige zieren die Fassade, der Ordensgründer steht über dem
Chorfenster. Jeder Zentimeter ist mit feinen Stuckarbeiten
verziehrt. Die Türme sind wegen der Erdbebengefahr zu Stummeln
verkürzt. Der Grundriss ist kreuzförmig, wobei der südliche
Arm länger ist, denn er beherbergt die Capilla del Rosario. Innen
gibt es schöne barocke Retablen und eine sehr schöne
Kanzel. Ansonsten ist es leider in späteren Umbauphasen ein bisschen
verpfuscht worden.
In den Räumen des Klosters hat man das Centro Cultural de los
Altos de Chiapas eingerichtet. Es besteht aus einem Saal mit
archäologischen Fundstücken und historischen Objekten, einem Saal
mit religiöser Kunst aus der Kolonialzeit und weiteren Räumen, die
aktuelle kulturelle Aktivitäten dokumentieren, darunter
hauptsächlich die Herstellung traditioneller Textilien.
Geöffnet: Di.–So. 10:00–17:00, Eintritt: 55 Peso.
Im Bereich vor der Kirche und den umliegenden Straßen findet täglich ein sehr indianischer Artesaníamarkt statt. Angeboten werden hauptsächlich gestickte Textilien und Töpferwaren, Lederarbeiten und Schmuck, aber auch Mitbringsel und billiger Murks für Touristen.
Ein Block nordöstlich liegt der städtische Markt. Alle Reiseführer preisen ihn als etwas total Sensationelles an, dabei ist es halt ein ganz normaler Indianermarkt. Angeboten werden Lebensmittel, Gemüse, etwas Kleingetier und sonstige Güter des täglichen Bedarfs, von Haushaltswaren über Kleidung bis hin zu Werkzeug.
Der dänische Archäologe Frans Blom und seine Frau, die
schweizer Fotografin Trudi Duby-Blom haben jahrelang in Chiapas
gelebt. Sie setzten sich stark für den Erhalt des Regenwaldes und
für die Belange der Indianer, speziell der Lakandonen ein. 1950
kauften sie das Haus, das sie Na Bolom nannten. Auf Tzotzil bedeutet der Name
Haus des Jaguar und er passte natürlich perfekt zum Namen Blom.
Das Haus war von Anfang an nicht nur als Wohnhaus des Ehepaares,
sondern auch als kulturelles und wissenschaftliches Zentrum
gedacht. Ihren Nachlass haben sie der Stiftung Na Bolom
vermacht. Das ist eine Non-Profit-Organisation zum Schutz der Umwelt
und dem Erhalt der Kultur in Chiapas.
Das Museum zeigt Dinge, die das Ehepaar gesammelt hat, darunter
archäologische Funde aus Chiapas und Kunst aus aller Welt. Außerdem
wird das Leben der Lacandonen dokumentiert, als diese noch ohne
Kontakt zur Außenwelt im Urwald von Chiapas lebten. Auch
den sehr schönen Garten kann man besichtigen.
Vincente Guerrero #33
Geöffnet: täglich 9:00–19:00, Eintritt 40 Peso.
Im zentralen Chiapas existieren mehrere kleine Bernsteinminen. Die
Farben der Steine reichen von klar bis dunkelrot. In mehreren Läden
kann man Bernsteinprodukte kaufen. Einen Überblick gibt das sehr
gute Bernsteinmuseum im
ehemaligen Kloster Ex Convento de la Merced. Jährlich findet
in San Cristóbal eine Bernsteinmesse statt. Auf der Straße werden
teilweise auch Fälschungen verkauft.
Diego de Mazariegos s/n
Geöffnet: Di.–So. 10:00–14:00 und 16:00–19:30, Eintritt: 20 Peso.
Museo del Ámbar San Cristóbal de las Casas Der Webauftritt des Museums.
Die Av. Miguel Hidalgo ist eine Fußgangerzone. Sie führt direkt westlich am Zócalo vorbei. Drei Block südlich endet sie bei einem orginellen Bogen, dem Arco de El Carmen. Er gehört zu einem ehemaligen Karmeliterkloster. Das, was heute noch davon übrig ist, dient als Kulturzentrum.
Drei Blocks südwestlich des Zócalo liegt das Hügelchen El Cerrito de San Cristóbal, auf dem das Kirchlein San Cristobal Martír steht. Man hat eine schöne Aussicht über die Stadt.
El Arcotete ist ein
natürlicher Steinbogen, den der Rio Fogótico im Laufe von
Jahrmillionen aus dem Fels gewaschen hat. Der Bogen ist immerhin
35 m hoch und im oberen Teil des Bogens gibt es eine Höhle und
einige beachtliche Tropfsteinformationen.
Geöffnet: täglich 10:00–17:00. Eintritt 10 Peso, Eintritt
für die Höhle nochmal 10 Peso.
Gemeinschaftstaxis zum Arcotete fahren in der Yajalón Ecke Obregon ab, das ist 500 m nordöstlich von Santo Domingo. Alle 20 min, 15 Peso, Fz.: 15 min.
Nur 10 km von San Cristóbal entfernt ist die Höhle Grutas de Rancho Nuevo. Ein
angelegter und beleuchteter Weg von 750 m führt durch einen Teil
des weitverzweigten Systems. Der tiefste Punkt liegt 550 m unter
der Erde. Die Formationen sind nicht sensationell. Die Höhle liegt
in einem Naturschutzgebiet mit dichtem Pinienwald. Pferdeausflüge
werden angeboten. Es gibt eine Riesenrutsche, Campingmöglichkeit,
und eine Menge Essens- und Souvenirstände. Am Wochenende ist
richtig viel los.
Geöffnet täglich von 8:00–17:00, Eintritt 10 Peso.
grutas de rancho nuevo - YouTube Video 5:18.
sancr1-2.pdf (application/pdf-Objekt) INEGI - Stadtplan
Eine Tourismusinformation (Caseta) liegt in der Nordostecke des Zócalo. Es gibt noch ein paar weitere Casetas in der Stadt.
2 Banken am Zócalo.
Wäscherei in der
Allende, Ecke Hermanos Dominguez, am Fuß der Treppe.
Geöffnet: Mo.–Sa. 8:30–20:30
Lavanderia Jovel, Insurgentes #79, ½ nördlich des ADO.
Das Hotelangebot ist riesig.
Hotel Andador del Arco,
Alvaro Obregon #12, 3 Blocks nördlich des OCC, hübsch eingerichtete
Zimmer, 250 Peso / 300 Peso.
678-93-54
Hotel Casa de Carmelita,
Dr. Navarro #15, 250 m südöstlich von Santo Domingo. Angenehmes Haus
mit hübschen Zimmern, empfehlenswert. 200 Peso / 300 Peso.
678-99-75
posadacarmelita@yahoo.com.mx
Hotel Los Arcos del Carmen, Hidalgo #13B, altes Haus direkt beim Bogen, Zimmer
300 Peso.
631-30-14
h-arcosdelcarmen@hotmail.com>
Das 1.Klasse Busterminal (ADO/OCC) liegt in der Av. Insurgentes #68, Ecke De Las Americas, 1 km südlich des Zentrums.
Nach Palenque 6 Fahrten täglich mit ADO/OCC, 158 Peso, Fz.: 5h.
Nach Oaxaca ein paar Nachtfahrten mit ADO/OCC, Fz.: 12h, ab 474 Peso.
Nach Mexiko-Stadt (TAPO) 3 Nachtfahrten mit ADO/OCC, Fz.: 13h, 716 Peso.
ADO/OCC bietet außerdem vereinzelte Fahrten in Richtung Karibikküste.
Die Gesellschaft AEXA auf der anderen Seite der De Las Americas fährt 4 mal täglich mit 1.Klasse Bussen nach Palenque, 100 Peso, Fz.: 5h.
Regionale Ziele erreicht man besser mit Combis oder Gemeinschaftstaxis. Letztere fahren angenehmerweise mit nur 4 Fahrgästen. Die meisten Basen liegen an der De Las Americas, nicht weit vom OCC-Terminal. Helfer rufen die Fahrziele aus, so dass man nicht lange suchen muss.
Nach Tuxtla Gutiérrez permanente Abfahrten mit Combis verschiedener Gesellschaften an der De Las Americas, Fz.: 50 min, 40 Peso.
Nach Comitán de Domínguez mit Gemeinschaftstaxis und Combis verschiedener Gesellschaften an der De Las Americas etwa alle 20 min, 50 Peso, Fz.: 85 min.
Nach Ocosingo mit Combis zweier Gesellschaften an der De Las Americas, alle 20 min 55 Peso, Fz.: 2h.
Combis nach San Juan Chamula starten alle paar Minuten in der Honduras, Ecke 16 de Septiembre, das ist 2 Blocks nordwestlich von Santo Domingo. Fz.: 30 min, 12 Peso.