OpenStreetMap Google Earth Weitere...
45000 EW. 420 m
Chiapa de Corzo ist ein ruhiges, hübsches und freundliches Städtchen. Bei einer Höhenlage von nur 420 m ist es fast ganzjährig tropisch heiß. Um den riesigen Zócalo, der hier einfach Parque genannt wird, stehen schöne Kolonialgebäude mit Portalen, unter denen Artesanía verkauft wird. Der Brunnen La Pila im Mudéjarstil aus dem Jahre 1552 steht anstelle eines Kiosco auf dem Zócalo. Er ist der spanischen Krone nachempfunden. Einst war er zur Wasserversorgung des Ortes konzipiert, heute ist er das Wahrzeichen von Ciapa de Corzo.
Unmittelbar neben dem Brunnen steht ein enormer alter Kapokbaum, der La Pochota genannt wird. Es handelt sich um die Zypressenart Ceiba Pentandra. Er soll tausend Jahre alt sein. 1945 wurde er absichtlich in Brand gesteckt, wobei etwa ein Drittel abgebrannt ist. Glücklicherweise konnte der alte Baum aber gerettet werden.
Das größte Gebäude der Stadt ist das ehemalige Dominikanerkloster Santo Domingo aus dem 16. Jhdt. Das weitläugige Bauwerk wird als Kulturzentrum genutzt.
Die Kirche El Calvario aus dem 17. Jhdt liegt sechs Blocks südöstlich des Parque auf einem kleinen Hügel. Bemalte Reliefs zieren die Fassade. Das Kirchlein lohnt auch einen Blick hinein. Die schönen Holzreliefs aus dem 16. Jhdt. stammen aus dem Kloster.
Wegen des Cañón del Sumidero kommen natürlich Besucher nach Chiapa de Corzo. Das lokale Kunsthandwerk verkauft sich gut an den zahlreichen Souvenirständen. Hauptsächlich werden Lackarbeiten und kunstvolle Stickereien angeboten, darunter aufwändig gefertigte traditionelle Kleidung, aber auch Dinge, die sich gut als Reiseerinnerung oder Mitbringsel eignen.
Cañón del Sumidero
Wichtigste Attraktion ist der beeindruchende Cañón del Sumidero, der einige Kilometer nördlich von Chiapa de Corzo liegt. Der Rio Grijalva hat sich eine über tausend Meter tiefe Schlucht gegraben. Die Wände ragen fast senkrecht auf. Es handelt sich um eine der beeindruckendsten Naturschönheiten von Chiapas.
Nach der Eroberung durch die Spanier sollen sich hunderte der hier lebenden Soctona-Indianer, die von den Azteken Chiapa genannt wurden, durch einen kollektiven Sprung in die Schlucht das Leben genommen haben, um nicht unter der Herrschaft der siegreichen Spanier leben zu müssen.
Heute ist der Grijalva etwa 20 km nördlich von Chiapa de Corzo aufgestaut, weshalb das Wasser ruhig ist. Man kann ihn mit Motorbooten befahren. Die Staumauer ist 260 m hoch, der Stausee "Chicoasén" ist einer der größten Mexikos, die Kraftwerksleistung beträgt 1.5 GW.
Der Bootsanleger ist nur zwei Blocks vom Zentrum entfernt. An der Uferstraße gibt es Restaurants und Cafés und Anbieter für Bootfahrten durch den Canyon. Die Fahrten dauern etwa zwei Stunden, kosten 160 Peso und sind sehr empfehlenswert. In üppiger tropischer Vegetation kann man neben Krokodilen, Pelikanen, Silberreihern, und Kormoranen mit Glück auch Klammeraffen, mit noch mehr Glück sogar Ameisenbären oder Raubkatzen sehen. Die Schlucht wird immer enger und steiler, an der tiefsten Stelle sind es schließlich 1000 m bis nach oben. Mehrere Höhlen, kleine Wasserfälle und interessante Felsformationen werden von den Booten angesteuert. Das Gebiet ist seit 1980 Nationalpark.
La Fiesta Grande
Das wichtigste Fest in Chiapa de Corzo findet im Januar statt. Es wird zu Ehren der drei Schutzheiligen der Stadt abgehalten, das sind
- der Cristo Negro de Esquipulas, eine äußerst wundertätige Chrisusfigur (15. Januar),
- San Antonio Abad (17. Januar) und
- San Sebastián Martír (20. Januar).
Das Fest geht vom 9. bis zum 23. Januar, aber der Höhepunkt sind die Tage zwischen dem 15. und dem 20. Januar. Am 15. kann man zum ersten mal die Parachicos sehen, deren orginelle Masken und traditionelle Kleider sogar zum Weltkulturerbe zählen (Lista del Patrimonio Cultural Inmaterial de la Humanidad). Es gibt sie schon seit mindestens 300 Jahren. Sie werden ausschließlich von Männern getragen. Die Frauen kleiden sich in den aufwändigsten und schicksten Trachten, die es in der Gegend gibt. Kulinarische Spezialität zu Fest ist Pepita con Tasajo. Das ist eine leckere Kürbiskernsoße mit Rindfleischstreifen.
Parachicos fiesta grande - YouTube Video 1:24.
Archäologische Zone Ciapa de Corzo
1.5 km nordwestlich des Zentrums liegt die Archäologische Zone von Ciapa de Corzo. Das Grab in der Pyramide 11 soll zwischen 2500 und 2700 Jahre alt sein und ist damit wahrscheinlich das älteste seiner Art in der Gegend. Bewohnt wurde der Ort damals von einem mit den Olmeken verwandten Volk.
Die Stele 2, die hier gefunden wurde, trägt ein Datum aus dem Jahr
36 v. Chr. Es ist die älteste Datumsangabe, die in Amerika bisher
aufgetaucht ist. Auch Grabschmuck aus Jade und Malachit hat man
gefunden. Die meisten Sachen sind im Museo Regional de Chiapas in
Tuxtla Gutiérrez ausgestellt.
Geöffnet: täglich 8:00–17:00, Eintritt: frei.
canonzoo.pdf (application/pdf-Objekt) INEGI - Karte vom Cañón del Sumidero
http://www.turismochiapas.gob.mx/promocion/Flyers/chiapa.pdf Druckbare Broschüre mit Stadtplan.
Tourismisinformation in der Nordwestecke des Parque.
Tourismisinformation in der 5 de Febrero, westlich des Klosters. Geöffnet Di.–So. 10:00–16:30.
Am Zócalo gibt es 3 Banken.
Posada Don Angel,
Av. Domingo Ruíz #145, mit Klima, 200 Peso / 250 Peso. Empfehlenswert.
posadadonangel@hotmail.com
Cel. 044 961 178-23-58
In unmittelbarer Nachbarschaft gibt es weitere Unterkünfte, die alle einen ordentlichen Eindruck machen und in der selben Preisklasse liegen dürften.
Nach Tuxtla Gutiérrez fahren Combis direkt ab der
Nordseite des Parque, Fz.: 30 min, 10 Peso.
Nach San Cristobal de las Casas nimmt man das gleiche Combi, steigt in
Tuxtla aber an der Haltestelle Soriana (ein Supermarkt) aus. Dort
passieren permanent Combis und Busse nach San Cristobal, 40 Peso, Fz.: 45 min. Mobile Fahrkartenverkäufer helfen.