Vor ungefähr 3500 Jahren tauchte im Bereich der südlichen Golfküste das Volk der Olmeken auf. Man weiß nichts über ihre Vorfahren und ihre Herkunft, ganz offensichtlich hat das Volk den Sprung zur Hochkultur ganz alleine und innerhalb kurzer Zeit vollzogen.
Die Olmeken entwickelten erstaunliche Leistungen in der Kunst, der Religion, sie hatten ein Zahlensystem, einen Kalender und möglicherweise sogar eine Schrift. Viele dieser Errungenschaften lebten später in den nachfolgenden Kulturen weiter, weshalb die olmekische Kultur als die Mutter der nachfolgenden mittelamerikanischen Hochkulturen betrachtet wird.
Die ältesten Datumsangaben auf Stelen datieren auf die Jahre 36 v. Chr. und 32 v. Chr. Sie wurden an Orten gefunden, die eindeutig olmekisch waren. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Olmeken das Zahlensystem erfunden haben, das sich dann in ganz Mexiko durchgesetzt hat und auch das Kalendersystem der langen Zählung, das später die Maya übernahmen. Erstaunlicherweise wurden diese beiden herausragenden Erfindungen ganz offensichtlich erst Jahrhunderte nach der Blütezeit der olmekischen Kultur gemacht.
Deutlich älter ist der (Cascajal-Stein), den man 1999 gefunden hat. In den Stein sind Zeichen eingeritzt, die ziemlich eindeutig als Schrift identifiziert wurden. Die Inschrift besteht aus 62 Zeichen, die zu Worten angeordnet sind. 28 verschiedene Zeichen kommen vor. Weitere diesbezügliche Funde gibt es bislang nicht, auch die Echtheit ist nicht zweifelsfrei geklärt. Die Zukunft verheißt spannend zu werden.
Weitere Dinge, die die Olmeken erfunden hatten und die im alten Amerika eine wichtige Rolle spielten sind der Jaguargott, die gefiederte Schlange, das Ballspiel, Pyramiden, die Schokolade und vieles mehr.
In populärwissenschaftlichen Texten ist die Theorie beliebt, dass die Olmeken mit Schiffen von Afrika oder der Südsee gekommen seien, aber das ist schwach belegt und recht unwahrscheinlich.
Ihre großen Zentren waren San Lorenzo Tenochtitlán, welches 900
v. Chr. zerstört wurde und
La Venta, dem 500 Jahre
später das gleiche Schicksal wiederfuhr. Beide Orte liegen im
nördlichen Bereich des Isthmus von Tehuantepec.
Die Blütezeit der Olmeken war damit vorbei und in den folgenden
Jahrhunderten entwickelten sich neue Kulturen in der Gegend.
Besonders entwickelt war die Steinmetzkunst. Zahlreiche gut erhaltene Werke geben ein eindrucksvolles Zeugnis. Herausragend sind 17 Olmekenköpfe (siehe unten). Darüber hinaus gibt es eine stattliche Anzahl von Skulpturen, Altären, Stelen und Friesen, sowie eine unüberschaubare Menge kleinerer Objekte. Beliebte Steine waren Jade und Obsidian.
Die eindrucksvollsten Stücke sind im anthropologischen Museum in
Jalapa und im Parque La Venta in
Villahermosa ausgestellt. Weitere z. B. in
Tres Zapotes, in
Santiago Tuxtla, in
San Lorenzo Tenochtitlán, in
La Venta und
im anthropologischen Nationalmuseum im
Parque Chapultepec in
Mexiko-Stadt.
Höhlenmalereien der Olmeken in den Grutas de Juxtlahuaca im Bundesstaat Guerrero zeigen, dass
auch ihre Malerei weit entwickelt war. Eine Darstellung der
gefiederten Schlange beweist, dass Fundamente der mexikanischen
Religionen in der olmekischen Kultur zu finden sind. Diese und
weitere archäologische Funde in verschiedenen mexikanischen Staaten
machen deutlich, dass der Einfluss der olmekischen Kultur weit über
das Kerngebiet der Olmeken heraus reichte.
Zu den erstaunlichsten Schöpfungen der Olmeken gehören die 17 Kolossalköpfe, die wahrscheinlich Herrscher porträtieren. Sie wiegen je zwischen 6 und 38 Tonnen und sind bis zu 3,40 m hoch. Alle Köpfe tragen einen Helm. Die meisten sind 2500 - 3000 Jahre alt.
Die ältesten Olmekenköpfe stammen aus dem heutigen Dörfchen San Lorenzo Tenochtitlán im Süden des Staates Veracruz. Der Ort war vor 3000 Jahren wohl die wichtigste
Hauptstadt Amerikas. Zehn Köpfe hat man hier gefunden, alle um die
3000 Jahre alt.
Zwei dieser zehn Köpfe stehen heute in Mexiko-Stadt im
anthropologischen Nationalmuseum im Parque Chapultepec.
Sieben weitere Köpfe kann man im anthropologischen Museum in Jalapa besichtigen. Es ist das wichtigste Museum zur
olmekischen Kultur.
Kopf No. 7 wurde offensichtlich gewaltsam beschädigt, vielleicht war es ein unbeliebter Herrscher. Die anderen Köpfe sind in hervorragendem Zustand erhalten.
Immerhin einen Olmekenkopf hat man dann aber in dem Ort gelassen,
an dem er gefunden wurde. Der zuletzt gefundene Kopf No. 10 ist im
Museo del Sitio in San Lorenzo Tenochtitlán ausgestellt.
Die zweite bedeutende Hauptstadt der Olmeken war La Venta an der Golfküste im äußersten Westen des heutigen
Bundesstaates Tabasco. Dort wurden vier Köpfe
gefunden, die sich heute alle in
Villahermosa, der
Hauptstadt des Bundesstaates befinden. Sie sind um die 2500 Jahre
alt.
Drei dieser Köpfe sind im eindrucksvollen Freilichtmuseum Parque de La Venta ausgestellt, darunter der Monumento No. 1 de La Venta genannte Kopf. Er ist der bekannteste aller Olmekenköpfe. Der vierte Kopf steht im Museo Regional de Antropología e Historia Carlos Pellicer Cámara.
Das dritte große Zentrum der Olmeken schließlich war Tres Zapotes. Es war wahrscheinlich nicht mehr so
bedeutend wie die beiden ersten. Zwei Köpfe hat man dort gefunden,
einer steht noch dort im Museum (Monumento A), der andere im nur
wenige Kilometer entfernten
Santiago Tuxtla. Beide
Köpfe sind etwa 2500 Jahre alt.
Der letzte Olmekenkopf schließlich steht ebenfalls in Santiago Tuxtla.
Er ist bedeutend jünger als alle anderen und stammt vermutlich aus
nachchristlicher Zeit. Mit einem Gewicht von 38 to ist er der bei
weitem schwerste Olmekenkopf, aber er ist weniger schön gearbeitet
als die meisten anderen. Es ist auch der einzige Kopf mit
geschlossenen Augen. Gefunden wurde er auf der Rancho Cobata, einem
Gehöft in der Nähe von Tres Zapotes.