Neben San Martín Tilcajete ist Arrazola der bedeutendste Ort der
Herstellung von Alebrijes. Die bizarren Wesen werden
von vielen Familien in Arrazola hergestellt.
Die Schnitzkunst gibt es hier schon seit Jahrhunderten. Früher hat
man Holzmasken für den Karneval geschnitzt, Kinderspielsachen,
Kreuze und Heilige. Das gibt es immer noch. Der größte Teil der
Werke sind heute aber Alebrijes. Sie werden überwiegend auf Märkten
und in Geschäften in Oaxaca verkauft, teilweise
werden sie auch exportiert.
Der Ursprung der Alebrijes geht auf die 30er Jahre des letzten Jahrhunderts zurück. Pedro Linares López, der Erfinder der kuriosen Wesen soll todkrank im Fieber von seltsamen Kreaturen geträumt haben. Alles war verückt. Die Ohren passten nicht recht zu den Körpern, die Gliedmaßen waren viel zu kurz oder zu lang, manche Säugetiere hatten Flügel und Fühler, dazu waren sie grellbunt. Der Mann ist glücklicherweise gesundet und hat sich an die Arbeit gemacht, die Fantasiewesen aus seinen Fieberträumen in die echte Welt hinüberzuretten. Er hat Papier, Pappe und Pappmaché verwendet und die Figuren waren etwa lebensgroß, manche noch größer.
Linares hatte Verwandtschaft in Arrazola. Die hiesigen
Schnitzer verbanden natürlich die neuen Ideen mit ihrem
traditionellen Handwerk.
YouTube - Pedro Linares López - Inventor de los Alebrijes Video 3:01 über den Erfinder der Alebrijes.
Gegenüber vom Zócalo gibt es die Casa de Artesanías, aber die besseren Sachen findet man, wenn man sich ein bisschen in den paar Straßen der kleinen Ortschaft umsieht. In fast jedem Haus gibt es eine Werkstatt oder einen Laden. Preise und Qualität variieren sehr stark, so dass es sich lohnt, sich ein wenig umzusehen.