Linksammlung und praktischer Reiseführer - Mexiko

Archäologische Zone Palenque

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150 m
Palenque - Templo de las Inscripciones und Palacio

Weniger als 10 km von Palenque liegt die gleichnamige archäologische Zone. Wie die einstigen Bewohner ihre Stadt nannten, ist nicht bekannt. Die Ruinen wurden schon im 18. Jhdt entdeckt, gegraben wird bis heute. Palenque ist eine der wichtigsten archäologischen Stätten Mexikos und sie ist auch ganz eindeutig eine der schönsten.

Ein besonderer Reiz der Stadt ist die Lage im Urwald. Um die Ruinen herum hat man wenigstens einige Quadratkilometer davon stehen gelassen. Die Geräuschkulisse ist besonders eindrucksvoll, wenn man möglichst früh morgens kommt. Wenn die Sonne etwas höher steht, dann geben zuerst die Papageien Ruhe, während der ärgsten Tageshitze stellen sogar die Brüllaffen ihre Kommunikation ein.

Der Rio Otulum, der durch die Stadt fließt, war in einem Aquaedukt gefasst, die kleineren Wasserfälle gab es schon damals.

Besiedelt war die Stadt von 100 v. Chr. bis 800 n. Chr., während ihrer Blütezeit 400-700 n. Chr. war sie Zentrum eines Reiches, das große Teile der heutigen Staaten Chiapas und Tabasco umfasste. Im 9. Jahrhundert, in dem fast alle Mayareiche zerfielen, ging es auch mit Palenque zu Ende. Die letzten Kalenderangaben beziehen sich auf das Jahr 799, man schätzt, dass die letzten Bewohner Palenque um 810 verlassen haben. Über die Gründe wird noch immer spekuliert.

Man weiß relativ viel über die Geschichte der Stadt, denn an Bauwerken und Stelen gibt es reichlich schriftliche Zeugnisse. Sprache, Zahlen- und Kalenderangaben der Maya waren präzise und sind heute entschlüsselt. Der wichtigste Herrscher von Palenque hieß Pakal (603-683). Er war 68 Jahre lang König. Man weiß alle diese Angaben auf den Tag genau.

Pakal

Der bedeutendste Herrscher von Palenque wurde 603 n. Chr. geboren. Schon im zarten Alter von 12 Jahren wurde er König von Palenque. In den 68(!) Jahren, in denen er Palenque regierte, erreichte das Reich seine größte Blüte.

Die wichtigsten Gebäude stehen wie üblich auf Plattformen oder pyramidenförmigen Sockeln. Breite Treppen führen hinauf. Portale mit mehreren Eingängen, die mit Kragbögen abgeschlossen sind, sind typisch. Typisch sind auch die Mansarddächer, die mit enormen Dachkämmen versehen sind. Die Dachkämme lassen die Gebäude elegant schlank aussehen und verbinden die Erde mit dem Himmel. Alle zentralen Gebäude waren verputzt, teilweise mit aufwändigen Stuckreliefs verziert und bunt bemalt. Man muss ein bisschen mit seiner Fantasie spielen, um es sich vorzustellen, denn Farbe und Stuck sind in der langen Zeit zum größten Teil natürlich vergangen, die Dachkämme existieren nur noch zum Teil. Doch selbst in Ruinen wirkt die Stadt phantastisch, was durch die Urwaldkulisse noch verstärkt wird.

Die erste größere Struktur, die man vom Haupteingang kommend auf der rechten Seite sieht ist der Tempel XII oder Templo de la Calavera. Ein Tiefrelief in Form eines Totenkopfs an seiner Fassade hat dem Gebäude seinen Namen gegeben.

Unmittelbar daneben auf einer verbundenen Pyramide steht der Tempel XIII oder Templo de la Reina Roja. Unter der Pyramide befindet sich das Grab einer Dame. Es gibt keine Inschriften, weswegen man nicht sicher ist, um wen es sich genau handelt. Möglicherweise ist es eine der beiden Königinnen, die Palenque regierten, es könnte aber auch die Ehefrau Pakals sein. Rot ist sie, weil man ihre Überreste und die Innenseite ihres steinernen Sarges mit reichlich Zinnober bestrichen hat. Über 1000 Stücke aus Jade und Malachit hat man als Grabbeigaben gefunden. Die Sachen sind zum Teil im Museo del Sitio, zum Teil im MUNAH in Mexiko-Stadt zu sehen.

Palenque - Templo de las Inscripciones

Östlich daneben steht der enorme Templo de las Inscripciones. Den Sockel bildet eine neunstufige, über 25 m hohe Pyramide, eine gewaltige Treppe führt hoch zum eleganten Tempel. Sechs Säulen begrenzen die fünf Eingänge, sie sind überreich mit Reliefs und Inschriften verziert. Es handelt sich um Geschichtsschreibung. Der Tempel ist mit einem typischen Mansardendach abgeschlossen, leider fehlt der Dachkamm fast vollständig. 1952 wurde tief unter dem Tempel das Grab von Pakal entdeckt. Das Ereignis gilt als eine der größten archäologischen Entdeckungen des 20. Jhdts. Das Grab besteht aus riesigen Steinplatten, die nicht nachträglich dortin gebracht worden sein können, ihr Gewicht wird auf 5 Tonnen geschätzt. Offensichtlich war der Tempel von Anfang an als Mausoleum für Pakal konzipiert.
Pakals Grab darf man schon lange nicht mehr besichtigen. Es gibt aber eine sehr gute Reproduktion im anthropologischen Museum in Mexiko-Stadt im Parque Chapultepec (MUNAH).

Temple of the Inscriptions - Wikipedia, the free encyclopedia

Der Komplex El Palacio auf der anderen Seite des Weges besteht aus mehreren Gebäuden, die auf einer gewaltigen Plattform stehen. Das größte Bauwerk von Palenque wurde noch unter der Herrschaft von Pakal begonnen und 711 feriggestellt. Der auffällige Turm ist wahrscheinlich erst gegen Ende des 8. Jhdts dazugekommen und diente möglicherweise als Observatorium. Das oberste Geschoss ist rekonstruiert. Ansonsten besteht der Palast aus einer Vielzahl von Höfen, Gängen und kleineren Strukturen, Stuckreliefs und Schriftzeichen finden sich in großer Menge.

Palenque - Templo del Sol

Auf Höhe des Templo de las Inscripciones führt ein Brücklein über den Bach nach Osten zur Grupo De Las Cruces. Die Gruppe hat ihren Namen von zwei Reliefplatten in den Tempeln. Der größte Tempel der Gruppe ist der Templo de la Cruz. Er heiß so, weil ein Relief im Inneren einen Maya - Weltenbaum in Form eines Kreuzes darstellt. Ein anderer Tempel der Gruppe ist der Templo del Sol. Auch er ist innen mit wertvollen Reliefs verziert. Er ist so schön proportioniert, dass viele ihn für den schönsten Tempel von Palenque halten, obwohl er nicht besonders groß ist. Beide Tempel stehen auf einer Pyramide, haben drei Eingänge, drei Kammern und gut erhaltene Dachkämme. Ein weiterer Tempel ist der schon halb zerfallene Templo de la Cruz Foliada. Die Reliefplatte im Inneren ist eine Reproduktion (das Orginal steht im MUNAH) und stellt ebenfalls einen Weltenbaum dar.

Ein Weg Richtung Norden führt wieder auf die andere Seite des Flusses. Nordöstlich des Palacio liegt der große Ballspielplatz. Der Fußweg führt weiter über die Grupo Norte zum Wasserfall Baño de la Reina und zum Museum.

Die Ausgrabungsstätte stellt das Zentrum der Stadt dar, die natürlich viel größer war. Man schätzt, dass nur etwa 10 - 15% ausgegraben sind. Das weitaus meiste liegt noch unter dem Urwald versteckt.

Öffnungszeiten: täglich 8:00–17:00.
Eintritt 70 Peso, dazu kommt der Eintritt in den Nationalpark mit 27 Peso. Führer sind recht teuer und nicht alle sind gut.

Das Museo del Sitio liegt außerhalb des Geländes an der Straße nach Palenque. Es kostet nichts extra. Das Museum zeigt gut erhaltene Stuckreliefs und Grabbeigaben aus Jade und Malachit, darunter das Grab der Reina Roja.
Öffnungszeiten: Di.–So. 9:00–16:00. Montags ist das Museum zu!




pmp_central.pdf (application/pdf-Objekt) Extrem detaillierte Karte des Zentrums.

FAMSI © 2004 - Edwin L. Barnhart - El Proyecto de Mapeo de Palenque, 1998-2000 Reporte Final Weitere Karten der umliegenden Bereiche.

Palenque (zona arqueológica) - Wikipedia, la enciclopedia libre

Palenque Sehr ergiebige Seite zum Stöbern.

Palenque - Zona Arqueológica - YouTube Video 5:14 vom INAH.

Instituto Nacional de Antropología Virtueller Spaziergang vom INAH.


Nach Palenque fährt alle paar Minuten ein Combi.