Die archäologische Zone Hochob wurde auf einem 30 m hohen Hügel errichtet, dessen oberer Teil abgeflacht wurde. Bewohnt war die Stadt von 100v. Chr. bis 1100n. Chr. Sechs Gebäude sind um einen Platz angeordnet, von denen das wichtigste die Estructura II ist.
In der Gegend enden viele Ortsnamen auf -chén, was in der
Mayasprache Mayathan Quelle oder Brunnen
bedeutet, z. B. Hopelchén, Bolonchén, Dzibalchén
u.a. Die Silbe hat dem hiesigen Architekturstil seinen Namen
gegeben. Charakteristisch sind die Schlangenmaul - Eingänge, die
Fassade stellt stark abstrahiert das Gesicht des Reptils
dar. Weitere Informationen zur Architektur der Maya stehen im
Kapitel Maya.
Es handelt sich um das deutlichste Beispiel des Chenes-Stils (siehe Kasten). Die Fassade stellt den Gott Itzamná in Gestalt eines Reptils dar. Itzamná war einer der wichtigsten Götter der Maya, möglicherweise sogar Schöpfergott. Der Eingang repräsentiert sein riesiges geöffnetes Maul, die Eingangsplattform den Unterkiefer. Die Darstellung ist natürlich abstrakt, vermutlich war sie eindeutiger, als der Tempel noch bemalt war. Auch die Dreiteilung des Gebäudes mit dem dominierenden Mittelteil ist typisch für die Chenes-Architektur. Die rüsselförmigen Elemente an den Ecken stellen die Ringelnase des Regengottes Chaac dar.
Eine Rekonstruktion der Estructura II steht im Garten des
anthropologischen Nationalmuseums im Parque Chapultepec in
Mexiko-Stadt. Sie wurde anhand von Zeichnungen des Entdeckers von
Hochob Teobert Maler erstellt und sieht etwa
so aus, wie das Gebäude damals, vor weit über 100 Jahren ausgesehen
haben soll. Es hat inzwischen deutlich gelitten, der Dachkamm fehlt
fast vollständig, die Zähne des Oberkiefers sind weitgehend
ausgefallen. Noch schlimmer hat es die Struktur III an der Ostseite
des Platzes erwischt, die bei ihrer Entdeckung noch ziemlich komlett
gewesen sein muss. Inzwischen ist sie weitgehend zerfallen.
Die Strukturen V und VI auf der gegenüberliegenden Seite sind steile Pyramiden mit Tempeln auf den Spitzen und Dachkämmen, die teilweise noch erhalten sind. Sie sind durch einen dreigeteilten Flachbau verbunden.
Geöffnet: täglich 8:00–17:00. Eintritt: 40 Peso.
Hochob Mayan Ruins - YouTube Video 1:57.
Öffentliche Verkehrsmittel gibt es keine. Von Hopelchén
aus kann man Hochob mit Pickups erreichen (näheres ist dort
beschieben).